Kommunalwahl 2024: So lief die Kandidatenvorstellung am 08.05.2024

Veröffentlicht am 15.05.2024 in AG 60plus

Jung, frisch, engagiert und motiviert, erlebten die Gäste im vollbesetzten Café Forum Bad Saulgau die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD Liste für den neu zu wählenden Gemeinderat und Kreistag am 9. Juni 2024.

Die Veranstaltung wurde musikalisch gekonnt und schwungvoll von Johannes Koch, SPD Kandidat für den Teilort Moosheim, umrahmt.

Jung, frisch, engagiert und motiviert, erlebten die Gäste im vollbesetzten Café Forum Bad Saulgau die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD Liste für den neu zu wählenden Gemeinderat und Kreistag am 9. Juni 2024.

Die Veranstaltung wurde musikalisch gekonnt und schwungvoll von Johannes Koch, SPD Kandidat für den Teilort Moosheim, umrahmt.

Die Ortsvereinsvorsitzenden Gerlinde Frühbauer und Krischan Hillenbrand begrüßten die Anwesenden. Sie hoben bereits bei der Begrüßung hervor, wie auffallend bunt die Liste sei: ein Mix aus Frauen und Männern, SPD Mitgliedern und Nichtmitgliedern, Jungen und Älteren, aktiven Gemeinderäten und Neubewerber/-innen mit einer Vielzahl von Berufen, Erfahrungen und Kompetenzen.

Bevor es in die Vorstellungsrunde ging, begrüßte Krischan Hillenbrand ein neues SPD Mitglied und übereichte der Neugenossin ihr Parteibuch.

Mit der vielsagenden Eigenkomposition „Wege ins Glück“ eröffnete Johannes Koch die Vorstellungsrunde der Kandidatinnen und Kandidaten.

Die drei amtierenden Gemeinderäte Wolfgang Schuttkowski, Marcus Haile und Bernhard Scherer betonten, dass sie ihre langjährige Erfahrung auch dem kommenden Gemeinderat zur Verfügung stellen möchten. Damit wollen sie einen Beitrag zur Kontinuität dieses Gremiums leisten. Marcus Haile führte aus, dass der amtierende Gemeinderat mit vielen Beschlüssen im Sinne einer positiven Entwicklung der Stadt Bad Saulgau und deren Teilorte „sich heftig ins Zeug gelegt hat“. Daher sei für ihn wichtig, dass diese Beschlüsse auch umgesetzt werden.

Wolfgang Schuttkowski betonte, dass der Gemeinderat als gewähltes Organ die oberste Vertretung der Bürgerschaft bei der Gestaltung der Gemeindepolitik darstelle. „Darüber hinaus ist mir wichtig, die Kontrollfunktion des Gemeinderates wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken“, sagte er.

Bernhard Scherer ergänzte, dass wir durch die Bürgermeisterwahl „eine neue Situation bei der Gestaltung der Stadt haben und alle Beteiligten, Verwaltung und Gemeinderat eine neue Chance bekommen“, was er sehr begrüße.

Die Neubewerberinnen Nuray Yasar (Sozialwirtin), Antje Henkel (Grafikerin und Gesamtelternbeiratsvorsitzende der Stadt Bad Saulgau) und Stefanie Sick (Kriminalhauptkommissarin und im Vorstand des Fördervereins der Berta Hummel Schule) betonten bei Ihrer Vorstellung, wie wichtig ihnen die Themen Betreuung, Schule und Bildung seien. Die als Arbeitsvermittlerin tätige Nuray Yasar bestätigte in ihren Ausführungen: „Bildung öffnet Türen und ohne Bildung bieten sich keine Chancen.“ Stefanie Sick betonte, dass es ihr wichtig sei, das Leben in Bad Saulgau aktiv und konstruktiv mitzugestalten. Auch neu am Start ist Karla Hipp, Lehrerin am Störck-Gymnasium. Ihre Schwerpunkte setzt sie in den Bereichen Spielplätze, Mehrgenerationenprojekte und achtsame Lebensmittelnutzung.

Erdal Senel möchte, wie auch Nuray Yasar, der Migration und Integration im Bad Saulgauer Gemeinderat ein weiteres Gesicht geben. Dem fortschreitenden Rechtspopulismus und der Demokratiefeindlichkeit müssen sich heute mehr denn je demokratische Gremien entgegenstellen. „Dazu möchten wir beitragen, wir möchten Vorurteile abbauen, Brücken schlagen, unsere Stadt mitgestalten“, darin waren sich die Beiden einig.

Krischan Hillenbrand, Lehrer an der Sonnenluger Schule in Mengen, legt als langjähriges Vorstandsmitglied der Abteilung Handball des TSV besonders viel Wert auf die Stärkung des aktiven Vereinslebens und die Kooperation von Vereinen und Schulen, sowie Erhalt und Ausbau der Sportstätten.  Als Fahrradfahrer mit drei Kindern wisse er wie gefährlich dieses Verkehrsmittel in Bad Saulgau sei. Seit Jahrzehnten befinde sich in jedem Wahlprogramm aller politischen Parteien im Gemeinderat das Bekenntnis zu Radwegen. Es müsse endlich auch umgesetzt werden. „Die Stadt ist nicht nur für Autos da, sondern auch für Fußgänger und Fahrradfahrer.“ In eine ähnliche Kerbe schlug Ralph Kamphausen-Schnebel, der als Rollstuhlfahrer weiß, wie schwierig Verkehrssituation, Straßenbelag und Gehwegbeschaffenheit für ihn, wie für Leute mit Rollator oder Gehbehinderung seien. Er ist Betriebswirt und war als Controller tätig, bevor er in den Schuldienst wechselte. Heute ist er Lehrer für Geschichte und Politik an der Kaufmännischen und Sozialpflegerischen Schule.

„Ich bin seit über 10 Jahren aktiver Musiker in der Stadtmusik, jetzt auch als Ausschussmitglied. Daher liegen mir die Bad Saulgauer Vereine am Herzen“ Das betont der 26-jährige Kevin Sonntag, der bereits vor 5 Jahren kandidierte und den Einzug ins Stadtparlament nur knapp verpasste. Neben dem Vereinswesen, sieht er die Gewerbeansiedlung und den Wirtschaftsstandort Bad Saulgau als Schwerpunkt.  „Der Technische Ausschuss im Gemeinderat würde mich von Berufs wegen schon sehr interessieren,“ schloss Kevin Sonntag, der Technischer Ausbilder bei der Firma CLAAS ist, seine Vorstellung.

Alexandra Kamps, Fachbereichsleiterin der Mariaberger-Schulkindergärten, stellte das Thema Inklusion für sie als besonders wichtig heraus. Kinder mit oder ohne Handikap sollten früh und intensiv betreut und gefördert werden. Viel Erfahrung in diesem Bereich bringt auch Christine Rude mit. Als Sozialpädagogin arbeitet sie als Bereichsleiterin seit beinahe 25 Jahren an der KBZO Weingarten mit Zuständigkeit für eine große Zahl an Kindergärten. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern bei der fachlichen, konzeptionellen und baulichen Weiterentwicklung der Einrichtungen. Neben den Kindern sind ihr auch alte Menschen sehr wichtig. “Wir müssen durch neue Wohnformen und Unterstützungsmöglichkeiten unseren Bürgern ein lebenswertes Älterwerden ermöglichen.“

Beruflich wie vereinsmäßig breit aufgestellt präsentierte sich Alexander Schleinitz-Kamps als gelernter Landschaftsgärtner, Erzieher und Heilpädagoge. In der Freizeit ist er Chorleiter, und Sänger. Sein Schwerpunkt in der Vorstellung: „Der Mensch liegt mir am Herzen.“ Ob fremd, zugereist, geflüchtet, jung, alt, mit Handikap oder ohne, das sind zunächst mal alles Menschen führte er aus. Und Saulgau könne für viele Menschen eine tolle Heimat sein.

Zeit für neue Aufgaben hat jetzt der Bankkaufmann Jochen Schäfer nach Beendigung seiner Kariere als Handballer beim TSV Bad Saulgau.

Für die Teilorte Haid/Bogenweiler/Bolstern stellen sich Matthias Lyding und Sabine Hohfelser zur Wahl. Sie betreibt seit vielen Jahren ein Modegeschäft in Bad Saulgau und ist im UBS aktiv, z. B. bei der Organisation des Weihnachtsdorfs oder der Aktion Bad Saulgau Leuchtet. Eine attraktive Innenstadt mit Geschäften, Gastronomie und Veranstaltungen sei notwendig. „Deshalb ist es mir wichtig, dass die Sanierung der Oberen Hauptstraße kommt. Wir dürfen uns nicht ausruhen!“ Matthias Lyding möchte sich als Musiker insbesondere für die Kulturszene einsetzen, auch mit Blick auf Kinder und Jugendliche.

Für Bondorf und Braunenweiler stellt sich Peter Arnold zur Wahl. Er ist Industriemechaniker bei der Fa. CLAAS, Feuerwehrmann und Ortschaftsrat in Bondorf. In seiner Vorstellung hob er besonders die Wichtigkeit der Vereine hervor und lobte das Engagement der Stadt für die Freiwillige Feuerwehr. Die Anliegen der Teilorte, sowie die Stärkung der weiterführenden Schulen in Bad Saulgau, sieht er als zentrale Aufgabe in den kommenden Jahren.

Als SPD Urgestein kandidiert Michael Skuppin für die Teilorte Friedberg/Wolfartsweiler. In seiner bewährt humoristisch schwäbischen Art stellte sich Michael Skuppin den Anwesenden vor und benutzte dabei eine Abwandlung des berühmten Kennedy-Zitats „Frog et was dia Stadt für di duat, sondern frog, was du für dia Stadt, dei Dorf dua kasch“

Johannes Koch war nicht nur der musikalische Begleiter des Abends, sondern stellte sich auch als Kandidat für Grosstissen/Moosheim vor. Er ist nicht nur Lehrer am Störck-Gymnasium und Musiker, sondern auch aktiv im Beirat der Johanneschorknaben, Kommentator beim Bächtlefestumzug und Mitgliedervertreter der Volksbank Bad Saulgau. Deutlich machte Johannes Koch nochmals, dass die Wähler/-innen der Kernstadt auch ihre Stimmen an die Kandidatinnen und Kandidaten der Teilorte vergeben können.

Daniela Resch aus Steinbronnen kompletiert die Riege der Teilortskandidat/-innen für Bierstetten/Renhardsweiler.

Helga Brey, derzeit Kreisrätin der SPD in Sigmaringen, kandidiert erneut für dieses Amt. Unter viel Beifall schilderte Helga Brey, wie sie mit wenigen Mitstreitern vergeblich um den Erhalt des Bad Saulgauer Krankenhauses gekämpft habe. Auch weil der Kampf um das Krankenhaus nicht gewonnen werden konnte, sei die medizinische Versorgung im Landkreis weiterhin ein Top Thema. Mit dem Krankenhaus in Sigmaringen haben wir eine gut erreichbare Klinik. „Wir haben hier in Bad Saulgau ein medizinisches Versorgungszentrum, dieses ist unabdingbar für Bad Saulgau. Wir müssen alle Kraft daran setzten, dieses Zentrum in diesen Räumen zu erhalten.“  Das berufliche Schulwesen benannte Helga Brey als weiteres Schwerpunktthema. In Sigmaringen werde gerade ein attraktives gewerbliches Schulzentrum gebaut. Sie wolle ihr Augenmerk ganz besonders darauf richten, dass der berufliche Schulstandort Bad Saulgau dennoch gesichert bleibe und nicht nach und nach verschwinde. Nicht nur wegen dieser beiden großen Themen sei es wichtig, dass Bad Saulgau mit wortstarken Kreisräten/-innen im Kreistag Sigmaringen vertreten wird.

Die weiteren Kandidaten/-innen für den Kreistag sind Marcus Haile, Antje Henkel, Bernhard Scherer, Nuray Yasar, Krischan Hillenbrand, Fabian Hillenbrand, Hans Knoll, Peter Arnold, Michael Skuppin.

Bevor Johannes Koch mit dem Andreas-Bourani-Hit „Auf uns“ die Kandidatinnen und Kandidaten auf den bevorstehenden Wahlkampf einstimmte, verabschiedeten und bedankten sich die bisherige Fraktionsvorsitzende Helga Brey und ihre Stellvertreterin Gerlinde Frühbauer. Sie betonten, dass nach zusammen 52 Jahren im Gemeinderat es Zeit wird, Jüngeren Platz zu machen. Ihnen sei nicht bang, dass mit diesen tollen Kandidatinnen und Kandidaten diese Verjüngung erreicht werden wird.

Zusammen seien alle 21 SPD Bewerberinnen und Bewerber 1.000 Jahre alt!

Lachend ergänzte Gerlinde Frühbauer, „das ergibt einen Altersschnitt, der mehr als 20 Jahre unter unserem Lebensalter liegt.“

Fotos: Ingo Rack

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat.

Hinten von links nach rechts: Alexandra Kamps, Johannes Koch, Michael Skuppin, Karla Hipp, Sabine Hohfelser, Krischan Hillenbrand, Erdal Senel, Peter Arnold, Stefanie Sick, Matthias Lyding, Wolfgang schuttkowski, Daniela Resch, Kevin Sonntag, Alexander Schleinitz-Kamps

Vorne von links nach rechts: Bernhard Scherer, Marcus Haile, Christine Rude, Ralph Kamphausen-Schnebel, Antje Henkel

Auf dem Foto fehlen: Nuray Yasar und Jochen Schäfer

 

Die Kandidatinnen und Kandidaten für den Kreistag:

Hans Knoll (Herbertingen), Antje Henkel, Bernhard Scherer, Helga Brey, Marcus Haile, Michael Skuppin, Krischan Hillenbrand, Peter Arnold